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Afrika und die CO2-Klimapolitik

Afrika und die CO2-Klimapolitik Geografische und wirtschaftliche Ausgangslage Afrika ist der zweitgrößte Kontinent der Welt, sowohl hinsichtlich der Fläche als auch der Bevölkerung. Mit über 1,4 Milliarden Menschen verteilt auf 54 Länder weist Afrika eine enorme geografische, klimatische und wirtschaftliche Vielfalt auf. Von den Wüstenregionen der Sahara über tropische Regenwälder in Zentralafrika bis hin zu den Savannen und Hochebenen im Süden bietet der Kontinent verschiedene Ökosysteme, die unterschiedlich von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Obwohl Afrika nur etwa 3,8 % der weltweiten CO2-Emissionen verursacht, ist der Kontinent besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen nehmen zu und bedrohen die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Gleichzeitig ist Afrika reich an natürlichen Ressourcen, darunter Sonnen- und Windenergie, die für eine nachhaltige Entwicklung genutzt werden könnten. Po...

Sudan






 Sudan: Ein Land voller Widersprüche und Herausforderungen. Mit einer Fläche von 1.886.068 Quadratkilometern ist der Sudan der drittgrößte Staat Afrikas, doch er steht vor enormen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Die Hauptstadt Khartum, an der Mündung von Blauer und Weißer Nil, ist ein Schmelztiegel der Kulturen, aber auch ein Ort politischer Unruhen.

Historische Rückblicke

Die Geschichte des Sudans reicht bis in die Antike zurück. Im alten Ägypten war das Gebiet Teil des Königreichs Nubien, bekannt für seine Reichtümer und mächtigen Pharaonen. Im 19. Jahrhundert wurde der Sudan von den Osmanen und später von den Briten kolonisiert, was zu tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen führte.

1956 erlangte der Sudan die Unabhängigkeit, doch das Land wurde von jahrzehntelangen Bürgerkriegen und Konflikten zwischen Nord und Süd heimgesucht. Der Bürgerkrieg von 1983 bis 2005 endete mit dem Frieden von Naivasha, der zur Abspaltung Südsudans im Jahr 2011 führte. Doch der Frieden währte nur kurz, da sich neue Konflikte entwickelten, insbesondere in Darfur und den Nuba-Bergen.

Politische Situation

Der Sudan ist aktuell ein Schauplatz politischer Turbulenzen. Im April 2019 wurde der langjährige Diktator Omar al-Bashir durch einen Militärputsch gestürzt. Der darauffolgende Übergangsrat, bestehend aus Militärs und Zivilisten, sollte eine Demokratie einführen, jedoch kam es zu Spannungen und gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Im Oktober 2021 setzte das Militär den zivilen Premierminister Abdallah Hamdok ab, was zu landesweiten Protesten führte. Diese Unruhen zeugen von einem tiefen Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Militärführung und dem Wunsch nach Demokratie.

Wirtschaftliche Fakten

Die Wirtschaft des Sudans ist stark von der Landwirtschaft geprägt, die etwa 30 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht und rund 60 % der Arbeitskräfte beschäftigt. Wichtige Exportgüter sind Gold, Sesam und Tierprodukte. Gold hat sich in den letzten Jahren zur wichtigsten Einnahmequelle entwickelt, da der Zugang zu Ölvorkommen nach der Abspaltung Südsudans stark eingeschränkt wurde.

Zahlen im Überblick:

  • BIP (2022): ca. 40 Milliarden USD
  • Inflationsrate: über 100 % (Stand 2023)
  • Arbeitslosenquote: etwa 25 %

Die internationale Gemeinschaft hat die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Sudans erkannt, und es gibt Programme zur Unterstützung, doch Korruption und Misswirtschaft sind nach wie vor weit verbreitet.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Der Sudan ist ethnisch und religiös vielfältig, was sowohl Stärke als auch Schwäche ist. Ethnische Konflikte, wie die in Darfur, haben zu massiven Menschenrechtsverletzungen und Vertreibungen geführt. Laut dem UNHCR sind über 3 Millionen Menschen im Sudan auf der Flucht.

Die Bildung ist ein weiteres drängendes Problem: Die Alphabetisierungsrate liegt bei etwa 70 % (Stand 2021), wobei der Zugang zu Bildung insbesondere für Mädchen eingeschränkt ist.

Zukunftsperspektiven

Die Zukunft des Sudans ist ungewiss, aber es gibt Hoffnung. Die Zivilgesellschaft ist stark und zeigt einen klaren Willen zu Reformen. Die Jugend des Landes ist zunehmend politisiert und spielt eine entscheidende Rolle in den Protesten für Demokratie und soziale Gerechtigkeit.

Zukunftsvisionen:

  • Demokratisierung: Ein stabiler Übergang zu einer zivilen Regierung könnte die politische Stabilität fördern.
  • Wirtschaftliche Diversifizierung: Neben der Landwirtschaft könnten Sektoren wie Tourismus und erneuerbare Energien gestärkt werden.
  • Friedensverhandlungen: Ein langfristiger Frieden in Konfliktregionen wie Darfur ist unerlässlich für die nationale Einheit.

Der Sudan und seine Hauptstadt Khartum stehen an einem entscheidenden Punkt ihrer Geschichte. Der Weg zu einem stabilen, demokratischen Land ist steinig, aber die Entschlossenheit der Bevölkerung gibt Anlass zur Hoffnung.


Die Freitagsmoschee in der sudanesischen Hauptstadt Khartum.
Foto von Mbahe Art

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